Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Das besondere an dem Roman ist, wie einfühlsam und bildgewaltig es das erzählt, was kaum erzählbar ist. Die Sprache von Kira Mohn ist nüchtern und poetisch zu gleich. Ohne Gewalt zu explizit zu zeigen, gibt sie den Leser:Innen genügend Raum die Folgen nachzuspüren und und zu verarbeiten.